In Zeiten der Globalisierung werden bilaterale Beziehungen auf regionaler Ebene unterschätzt. Doch mit der Unternehmer-Delegation aus dem Oppelner Schlesien reiste neue Hoffnung nach Österreich und deren Belebung.
Was verbindet die Steiermark und das Oppelner Schlesien? Auf den ersten Blick nicht gerade viel. Außer der Österreichischen Bibliothek, die in Oppeln ihre Niederlassung hat und eher für kulturelles zuständig ist, herrscht meistens Stille. Nun soll sich dies ändern. Mit kleinen Schritten wollen Unternehmer aus der Steiermark und aus Oppeln zusammenfinden. Aus diesem Anlass besuchte am 2. Oktober eine Unternehmerdelegation Graz.
Dank der Persönlichkeit von Erich Bramauer und seinem Unternehmen – BSB - Business Service Bramauer knüpfte man die ersten, so wichtigen Kontakte. Das polnische Unternehmer-Team bestehend aus Georg Smuda (Smuda Consulting), Krzysztof Karkos (Cris Consulting) und Piotr Piela (sc.media) wurde gleich am Montagmorgen von Manfred Kainz am Landhof Steinbäck begrüßt. Der zukünftige polnische Honorarkonsul in Graz und gleichzeitig Unternehmer und Geschäftsführer von TCM International, fragte nach dem Standort Oppeln und nach dessen Vorteilen für Steirische Unternehmer. Gute Deutschkenntnisse, Wirtschaftswachstum und eine hervorragende Verbindung in alle Richtungen – das alles spricht für Polen und für Oppeln – erwiderten die Unternehmer, die die Region als ein Tor zum deutschsprachigen Raum in Polen bezeichneten. Nachhaltige Technologien, Elektromobilität, Zusammenarbeit der Cluster, Kontakte zwischen den Universitäten und der Lehrlingsaustausch wurden ebenfalls angesprochen. Von Seiten der Schlesier kam das Versprechen, dass man den steirischen Betrieben, die Polen ins Visier nehmen helfen werde. Vor allem im Bereich der Firmengründung und der Verwaltung.
Der nächste Programmpunkt für die Unternehmer war ein Treffen im Freiraum Business Center in Graz. Am runden Tisch nahmen neben den Gästen aus Schlesien und Erich Bramauer auch Gerd Zuschnig (Frei Raum Business Innovation Center), Gerald Fasching (Steirische Wirtschaftsförderung SFG) sowie Bohdan Baranski (Fm+ Baranski GmbH) platz. Nach der gegenseitigen Vorstellung fanden erste Kontaktgespräche statt. Die in Österreich tätigen Gerd Zuschnig als auch Bohdan Baranski suchten nach gemeinsamen Brechungsebenen mit Smuda Consulting, mit dem Zeitarbeitsunternehmen Cris Consulting sowie dem Marketingunternehmen sc.media. Anschließend stellte Gerald Fasching die Tätigkeiten der Steirischen Wirtschaftsförderung vor u.a. die Förderungsmöglichkeiten für Steirische Firmen im Ausland, darunter auch in Polen.
Nach den Gesprächen und Kontaktknüpfungen im Freiraum Business Center ging es weiter zum Internationalisierungscenter (ICS) in Graz. Die polnische Delegation wurde von dem ICS-Geschäftsführer Claus Tüchler sowie Stefan Helmreich von der Wirtschaftskammer Steiermark begrüßt. Hier wurde erstmals die gemeinsame Idee von Erich Bramauer und Georg Smuda zur Vernetzungsplattform für polnische und österreichische Unternehmen aufgenommen und besprochen. Gemeinsame Berührungspunkte und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit fand man auch in Bezug auf die Job-Profi.pl-Plattform (gehört zu sc.media – Anm.) und Work & Live in Styria. Neue Austauschmöglichkeiten präsentierte auch Diana Materi, Geschäftsführerin von CINT. Zum Abschluss lud Stefan Helmriech die Schlesier zum Unternehmertag in der Gemeinde Lieboch ein.
Weiterhin im Gebäude des ICS aber mit anderen Partnern folgte eine weitere Gesprächsrunde. Mit dabei waren Margareta Aigner, Karin Kleindienst sowie Michaela Pfleger, Willhelm Gajic und Wolfgang Ulm (Learntech Academy). Die Pläne zur neuen Netzwerkplattform überschatteten die Runde. Vor allem Zweck, Ziel, Umsetzung und Vermarktung der Seite wurden besprochen. Der Tag endete mit einem Abendessen mit Erich Fercher, Piotr Bogacz sowie Harald Lang (alle TCM International), die den Unternehmern aus Schlesien Einblicke in ihre Tätigkeit in Polen lieferten.
Für Dienstag, den 4. Oktober war bereits für die Delegation die Heimfahrt angesetzt. Es war ein Kurzbesuch aber auch ein Meilenstein zugleich. Das Fundament für eine viel breitere Zusammenarbeit zwischen der Steiermark und Schlesien wurde bereits vor Jahren gelegt. Nun versucht man die Beziehungen neu zu beleben und zu intensivieren. Die Unternehmerdelegation ist der erste Schritt für eine neue, bessere Zukunft von der beide Seiten nur profitieren können. Weitere ob kleinere oder größere Schritte müssen folgen, denn das Tor zu Polen und zum polnischen Markt ist und bleibt für österreichische Firmen weit offen.
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